Heute stellte Synology im sehr gut besuchten Congress Center Düsseldorf die neue Version des Disk Station Managers, kurz DSM 5.1 Beta, quasi das Betriebsystem für Synology NAS Systeme, vor. Im Rahmen der DSM 5.1 Beta Conference, die bereits auch am 08.09. in Zürich gastierte, präsentierte man hier im deutschsprachigen Raum die neuen Features der kommenden DSM-Version und stellte nebenbei auch noch neue Hardware-Produkte vor. Vic Hsu, der Managing Director von Synology, eröffnete die Veranstaltung mit einem Blick auf die Firmenpolitik und den weltweiten Cloud-Konsum.
Mit dem Sprung auf Version 5.0 im vergangenen Jahr zogen zahlreiche Features und eine neue Oberfläche in das DSM ein. Zwar ist die Version 5.1 “nur” ein Update und kein Versionswechsel, bietet allerdings dennoch viele Neuerungen und Verbesserungen, die Niklas Poll (Product Manager DACH) in Düsseldorf dann vorstellte.
Seit Anfang des Jahres besitze ich selbst ein Synology DS214play , daher war ich sehr gespannt auf die neuen Features. Aktuell nutze ich das NAS hauptsächlich als kabelloses Time Machine Backup für zwei MacBook Pro’s, als Dropbox Client und für ein separates Backup meiner Lightroom Bibliothek. Zusätzlich befindet sich meine komplette iTunes Audio Mediathek darauf, diverse Filme und Serien, sowie eine große Auswahl meiner Fotos als Lightroom-Export. Somit habe ich zuhause und von unterwegs (VPN) via iPad/iPhone dauerhaften Zugriff auf meine Medien, um Sie mit AirPlay auf dem Fernseher genießen zu können.
Am Design von DSM 5.1 ändert sich wenig, allerdings wird die Navigation nochmals etwas benutzerfreundlicher, dank neuer Tutorials und man hat nun die Möglichkeit zwischen dem Touch- oder dem klassischen Design auszuwählen. Neu sind auch Browser-Benachrichtigungen (Safari / Google Chrome), um sich z. B. Systembenachrichtigungen einblenden zu lassen.
Mit der Notes Station wird ein Evernote Pendant Einzug halten, gemeinsam mit einer neuen App DS note für iOS und Android. Das digitale Notizbuch bringt alles mit, was die Online-Mitbewerber meist nur in Ihren Premium-Abonnements auch an Bord haben. Neben den Teilen von Notizen oder Notizbüchern und der Vergabe von Lese- und Bearbeitungserchten werden Tags, Schlagworte und Versionierung (!) unterstützt. Ablegen könnt Ihr in der Notes Station neben Dokumenten auch Fotos, Videos, Musik, Sprachnachrichten und To-Do-Listen. Die Daten können auf Wunsch mit Passwörtern versehen und sogar komplett verschlüsselt (AES-256 Bit) werden. Ein Verfallsdatum kann beim Sharen ebenfalls mitgegeben werden.
Neu ist auch die Unterstützung für CardDAV, einem Protokoll, mit der die Kontakte zwischen Android, iOS und OS X-Geräten synchronisiert werden können.
Die Videostation kommt mit einer neuen Oberfläche und einigen kleinen neuen Features um die Ecke. Mit Filtern, auch Smart Collections genannt, habt Ihr die Möglichkeit Euch einen noch besseren Überblick über die Video-Bibliothek zu verschaffen. Es gibt eine Untertitelunterstützung (OpenSubtitle.org), sowie einen visuellen Wiedergabestatus für jedes Video, der anzeigt, wie weit das Video schon abgespielt wurde. Auch das Teilen von Videosammlungen aus der Video Station ist möglich. Die Apps für Android & iOS sind ebenfalls angepasst worden.
Mit Remote Play gibt es zukünftig eine geräteübergreifende Abspielmöglichkeit, d. h. einen Film auf einem Apple TV in einem Raum zu streamen, um dann in einem anderen Raum auf einem anderen Gerät (z. b. Chromecast) weiterzuschauen.
Für iOS User gibt es ein großes Highlight: Ein neuer Videoplayer, eingebettet in DS file, erlaubt zukünftig das Abspielen von Videos im Format MKV, TS, MP4, MPG, WMA und 3GP ohne zusätzliches Transkodieren. Eine Nutzung eines alternativen Players (z. B. VLC) wird damit obsolet.
Auf meine Nachfrage hin, bekam ich leider keine positive Antwort zum DTS-Lizenzthema. Geplant war eine Teillizenzierung für ausgewählte Geräte, aber dies ist gescheitert. Auch eine benutzerspezifizierte Lizenzierung ist vom Tisch.
Wie für die Videostation gibt es hier ebenfalls eine neue Benutzeroberfläche, sowie neue Filtermöglichkeiten. Songs können mit dem Sternesystem bewertet werden und es gibt eine Timerfunktion. Dank einer Gruppierungsoption in der DS audio App ist es zukünftig möglich, AirPlay Geräte zusammenzufassen und die Lautstärke für Lautsprecher separat zu regeln. Auch in der Audiostation gibt es nun die Möglichkeit, ihr ahnt es sicherlich, Wiedergabelisten zu teilen.
Mit einer verbesserten Timeline und Optimierungen für Foto-Diashows kommt die Photostation zur Sprache. Es gibt eine neue Infoleiste in der DS photo+ App, in der Metadaten zu den Fotos angezeigt werden können. Dazu gehören neben den EXIF-Informationen auch GPS-Koordinaten und Tags. Android User können sich auf Offline-Alben freuen, während alle iOS Benutzer einen Hintergrundupload spendiert bekommen. Fotos können natürlich auch geteilt werden.
Hierzu gab es einen Ausblick auf die kommenden Möglichkeiten der Überwachungslösung. Dank Webcams ist es bereits heute möglich, das NAS als Überwachungsanlage zu nutzen. Dies soll zukünftig weiter ausgebaut werden und auch als Netzwerk-Video-Recorder (NVR) fungieren. Eine neue Oberfläche ist in Planung, mehr Multitasking wird möglich sein.
Neue Protokolle halten Einzug in die Filestation. Neben FTP, SFTP ist auch das WebDAV-Protokoll mit an Bord. Den eingebauten Videoplayer für diverse Formate hatte ich bereits angesprochen.
Neu hinzugekommen sind zusätzliche Cloud Synchronierungsdienste zu Microsoft OneDrive, box.com und hubiC, sowie mit Windows Azure, SFR und hicloud neue Cloud Backup Ziele. Auch für Amazon Glacier gibt es Verbesserungen, so dass die Zugriffe zu diesen Dienst minimiert werden, um Kosten einzusparen.
Neu ist auch ein Proxy-Server im DSM inklusive eines Regelwerks, Cache und zahlreicher Protokollierungen. Auf die Business Funktionalitäten und Geräte von Synology im Rahmen der Konferenz gehe ich nicht weiter ein.
Synology lies es sich bei diesem Event nicht nehmen, um auch gleich noch neue Consumer-Produkte vorzustellen. Das DS415+ wird als erstes mit einem Intel Avaton Quad-Core Prozessor und einer Verschlüsselungs-Engine auf Basis AES-NI ausgestattet sein. Das Gerät erhielt sogar die Zertifizierung für VMware, Citrix und Microsoft Hyper-V. Im Benchmark schnitt das Gerät besser als eine vergleichbare Workstation.
Synology hat die Version 5.1 nicht nur für reines Bugfixing genutzt, sondern auch einen echten Mehrwert in das Software-Produkt gesteckt. Nahezu alle Apps wurden für die Mobilgeräte weiter optimiert, neue Funktionen wurden hinzugefügt und die Sharing-Funktionen finden sich ebenfalls überall wieder. Mit der Notes Station kommt ein weiterer Baustein hinzu, um das NAS als eigenen Cloud-Dienst unabhängig zu betreiben. In Zeiten von fragwürdiger Cloud-Sicherheit, sicherlich ein großer Pluspunkt für Synology.
DSM 5.1 Beta wird noch im September veröffentlicht werden.
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[…] DSM 5.1 beta Version erschienen, wie ich bereits vor zwei Wochen angekündigt, als ich das Beta Launch Event von Synology in Düsseldorf besuchte. Hier hatte ich auch bereits alle Neuerungen […]
Kommentare
Note-Station klingt interessant. Weißt Du schon für welche Systeme es Clients geben wird bzw. welche bereits vorhandene Software damit verbunden werden kann?
DS note App wird es für iOS und Android geben. Windows erstmal nicht.
Notizen/Notizbücher können auch mit Nicht-DSM Nutzer geteilt werden (Public Link).
Es wird eine 3rd Party Integration mit QuickOffice für Android 4.4 geben.
Danke für die schnelle Antwort. Das mit Windows ist schade, aber verschmerzbar 🙂
Auf dem letzten Bild ist auch ein 2-Bay Gerät zu sehen. Ist das auch ein neues Modell?
Neu vorgestellt wurde nur das DS415+, sowie RC18015XS+ (Racker Controller) und eine Storage Einheit RXD1215SAS. Auf dem Bild sind auch bereits bestehende Geräte, für Demo-Zwecke genutzt worden.
Hallo, auch hier (siehe auch http://stadt-bremerhaven.de/synology-diskstation-5-1-das-bringt-die-kommende-version/#comment-480185) die Frage ob es Neuigkeiten zum Thema Synology NAS als Active Directory Domain Controller gibt. QNAP kann das mittlerweile und auch zu Synology gabe es diverse Webbeiträge das “dran gearbeitet wird”.
Es wird Windows ACL Support für die Cloud Station geben. Mehr war zum Thema Windows nicht zu erfahren. Von einem AD Domain Controller war nicht die Rede.
Die Verbesserungen hören sich sehr gut an. Das man den NAS in Verbindung mit Webcams auch zur überwachung benutzen kann wusste ich bisher noch nicht.