Vanguard Test Review (2/2): Alta Pro 263AGH / Der Kugelkopf

04. Januar 2013 // in der Kategorie Hardware, Sponsored Posts & Advertorials // 2 Kommentare

Teil zwei meines Reviews vom Vanguard Kombistativ Alta Pro 263AGH. Nachdem ich im ersten Teil des Reviews das Stativ inkl. Mittelsäule unter die Lupe genommen hatte, geht es diesmal um den Kugelkopf GH-100, der auch Pistolengriff genannt wird.

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Der erste Eindruck

Auf den ersten Blick sieht der Kugelkopf sehr ungewöhnlich aus. Der Name Pistolengriff kommt nicht von ungefähr. Am Kugelkopf ist seitlich ein pistolenähnlicher Griff angebracht, mit dem sich der Kugelkopf bequem drehen lässt. Damit bekommt das Wort Shooting direkt eine neue Bedeutung. Der GH-100 ist sicherlich kein Leichtgewicht, aber auch nur unwesentlich schwerer als andere hochwertige Kugelköpfe. Man hat halt was in der Hand.

Der Pistolengriff

Mit dem Pistolengriff, der den Kugelkopf arretiert, ist es möglich die Kamera einhändig auf dem Stativ zu führen. Drückt man den Griff, so löst sich die Sperre und die Kamera kann beliebig positioniert werden. Lässt man den Griff los, so wird sofort und ohne das noch etwas wackelt die Position des Griffs arretiert. Toll!

Mit dem Hebel zur Friktionskontrolle oberhalb des Griffs, kann die Schwere bzw. der Widerstand der Bedienung geregelt werden. Der Kugelkopf ist um die vollen 360° drehbar. Es ist möglich ihn auf exakte 90° seitlich oder vorwärts zu neigen. Vanguard gibt hier Neigungswinkel von -8° bis +90° an. Vor allem im Zusammenspiel der voll flexiblen Mittelsäule des Stativs entfaltet der Kugelkopf sein volles Potenzial. Allerdings glaube ich, dass der Pistolengriff hauptsächlich für Männerhände gemacht ist, denn zum Drücken muss man schon leicht Kraft anwenden, um den Kugelkopf geschmeidig zu führen.

Äußerst praktisch, wenn sich der Kugelkopf nicht in waagerechter Position auf dem Stativ befindet: Zwischen Kugelkopf und Pistolengriff gibt es noch die Möglichkeit mit Hilfe einer weiteren Dreharretierung den Pistolengriff in 8 unterschiedlichen Neigungswinkeln zum Kugelkopf zu bringen. Somit liegt der Pistolengriff immer in der richtigen Position in der Hand.

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Die Kameraplatte

Weiter gehts mit der runden Kameraplatte, die an der Unterseite eckig ist und am Griff befestigt wird. Ziemlich easy drückt man den orangenen Hebel zur Seite und drückt den grauen Hebel zu sich nach vorne, schon schnippst die Kameraplatte aus dem Kugelkopf. Kamera daran festschrauben und die Platte wieder auf den Kugelkopf drücken, schon rastet sie wieder ein.

Sehr nettes aber irgendwie auch unnützes Detail: Im Kugelkopf ist eine Wasserwaage eingesetzt. Setzt man aber die Kameraplatte drauf, sieht man sie nicht mehr. Sie macht also nur Sinn, wenn keine Kameraplatte inkl. Kamera aufgesetzt ist. Ich gehe davon aus, dass doch die meisten (mich eingeschlossen) ihre Kamera immer wieder mal bei unterschiedlichen Motiven neu ausrichten und mit dem Pistolengriff die Neigung verstellen – leider erachte ich es hier nicht als sinnvoll immer wieder die Kamera abzumachen und nachzuschauen, ob alles gerade ausgerichtet ist.

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Die Panoramafunktion

Eine ziemlich geile Funktion, die Vanguard in den Kugelkopf eingebaut hat, ist wie ich finde die Panoramafunktion. Die Platte auf der die Kamera befestigt ist, ist ein zusätzlicher Drehteller, der komplett um 360° drehbar ist und 72 Markierungen kennzeichnen die 5° Schritte. Dreht man den Panoramateller, dann rastet dieser in den genannten 5°-Schritten auch hörbar ein, so als ob man einen Tresor öffnet. Nie wieder den Kugelkopf schwenken, wenn man ein Panoramamotiv aufnehmen will, einfach den seitlichen Hebel drücken, um den Drehteller freizuschalten und butterweich die Kamera um ihre eigene Achse drehen. Ist das geil oder was? Hier haben die Vanguard Profis super mitgedacht!

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Einschränkungen

Nichts ist perfekt oder wie war das?

Ich tue mich selten schwer mit negativer Kritik, aber hier sind es eigentlich nur kleinere Sachen. Im Prinzip habe ich die beiden Sachen auch schon angesprochen.

Ich bin kein Bodybuilder, ich verdiene mein Lohn und Brot an der Maus und Tastatur. Fotografen schleppen schon genug Ausrüstung mit sich herum, sind also auch keine Jammerlappen. Trotzdem bin ich der Meinung, dass der Pistolengriff leichter zu drücken sein sollte. Ich weiß nicht wie dies bautechnisch bedingt ist, aber ich hoffe da geht noch etwas bei Vanguard. Dann kann ihn auch meine Frau locker leicht  bedienen 😉

Die Wasserwaage wäre an anderer Stelle, als unter der Kameraplatte besser angebracht. Seitlich vielleicht, an dem Panoramadrehteller, das wäre mein Vorschlag. So hat man die Wasserwaage auch bei aufgesetzter Kamera im Blick. Grundsätzlich sind es nur Feinheiten, einen schiefen Horizont kann man auch später korrigieren, aber was man beim Fotografieren schon richtig macht, spart man dann hinterher mehrfach in der Nachbearbeitung.

Das war es auch schon – relativ kleine Makel, von denen ich mir sicher bin, dass Vanguard davon schon weiß und es bei der Konzipierung der nächsten Stativ-/Kugelkopfgeneration mit einfließen lässt.

Fazit

Ich persönlich möchte den Vanguard GH-100 bzw. die komplette Stativkombination Alta Pro AGH263 nicht mehr missen! Meinen alten Manfrotto Kugelkopf habe ich überhaupt nicht mehr rausgekramt, zu perfekt aufeinander abgestimmt ist die Gesamtkombination des Vanguard Produktes. Trotz der oben angesprochenen Einschränkungen kann ich das Gesamtpaket einfach nur empfehlen. Ich habe es bereits einmal angesprochen, die Vanguard Produkte hatte ich bis zu meinem Photokina Besuch nicht wirklich auf dem Zettel gehabt, aber in Zukunft werde ich ein Auge auf das tolle Zubehör haben!

Achja, nochwas: Ja, ich habe das Alta Pro AGH263 von Vanguard persönlich zum Testen bekommen. Schreibe ich deswegen absichtlich nur positiv? Natürlich nicht! Das hier auf dem Blog ist meine eigene Meinung, aber ich kann ja nun nichts dafür dass diese Firma tolle Produkte macht 😉

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