19. Juni 2013 // in der Kategorie Apple, Software & Apps // Keine Kommentare
Failed to load kext com.apple.driver.AppleAHCIPort (error 0xdc008016).
Diese Meldung erwartete mich beim Booten meines MacBook Pro’s.
Was war passiert?
In meinem MBP schlummert eine SSD, allerdings eine, die von seitens Apple keine TRIM-Unterstützung bekommt. Macht nichts, dafür gibt’s den TRIM-Enabler. Nur hatte ich eine uralte Version davon installiert und wollte beim letzten Festplattenputz mal schauen, ob die TRIM-Funktion noch aktiv ist. Beim Start des TRIM-Enabler wurde ich darauf hingewiesen, dass diese nicht mehr funktioniert. Im Netz geschaut, aha, es gibt bereits eine neue Version. Bevor ich die alte Version deinstallieren wollte, dachte ich mir, es wäre eine gute Idee vorher die Einstellungen im TRIM-Enabler wieder auf Default zu setzen. Blöde Idee. Beim Zurückpatchen der Kernel-Extension kam ein Fehler, vermutlich, weil mein Kernel von Mountain Lion mittlerweile aktueller war, als damals, wo ich den TRIM-Enabler installiert hatte (unter Lion). Naja, nun passierte nichts überraschendes mehr. Fehlermeldung erstmal ignoriert, alten TRIM-Enabler runtergeschmissen und die neue Version installiert und anschließend aktiviert. Ich solle rebooten, hat er mir gesagt. Mach ich doch glatt.
Tja, und dann hing ich in dieser Endlosschleife des Bootvorgangs, bei der der Apfel angezeigt wird und sich der Ladekreisel dreht. Der drehte sich solange, bis der Apfel verschwand und eine Art Verbotsschild erschien. Mir war klar: Von der Platte kann nicht mehr gebootet werden. Tolle Wurst!
Also erstmal in den Startup Manager gebootet (Optionstaste) und die Recovery Partition ausgewählt. Nun kam ich an das Terminal, Festplattendienstprogramme, etc. Beim Prüfen meiner Festplatte wurden ein paar Fehler gefunden, die ich dann reparieren lies. Aha. Klappt doch. Beim Auswählen des zukünftigen Startvolumes dann das: Ich darf es nicht als Startvolume auswählen, da das Erzeugen von Boot-Caches auf der Boot-Helper-Partition fehlgeschlagen ist. Gnarz. Irgendwo im Netz habe ich gelesen, dass man via Terminalzugriff den Kernel-Cache manuell löschen sollte, der sich dann automatisch wieder neu aufbaut beim Booten. Das Terminal war nicht ganz einverstanden mit meinen Eingaben und gab mir zu verstehen, dass es ein Read-Only Device ist. Bitte?
Liegt bestimmt daran, dass es eine SSD ist. Jeder Jeck ist anders, wie man in Köln so schön sagt. Ich kramte also eine ältere SATA-Platte im USB Gehäuse hervor und clonte die SSD im Festplattendienstprogramm. 2 Stunden später baute ich die geclonte HDD ein, die SSD blieb in Ihrem Optibay Gehäuse, dafür musste meine 1 TB Platte kurzerhand weichen, die ich als “Datengrab” im MBP verwende. Gleiche Prozedur: In den Startup Manager booten, Festplatte überprüfen, keine Fehler gefunden. Festlegen als Startup Volume: Fehlgeschlagen, gleiche Fehlermeldung. Jetzt war ich ratlos!
Ich bootete noch einmal in den Verbose-Mode (Command+V) und die Terminal Kommandos flogen über meinen Bildschirm. Bis sie bei der folgenden Fehlermeldung stehen blieben:
Großartig!
Ich habe mal davon gehört, dass man ein OS X einfach drüber installieren kann, ohne dass auch nur eine winzige Einstellung oder ein Programm verloren geht. Man darf die Festplatte nur vorher nicht löschen. Das wäre meine Rettung. Na gut, das teste ich mit der geclonten HDD, denn so ganz traute ich dem Braten nicht. Habe ich doch in den vergangen 4 Jahren erst einmal neuinstalliert – als ich die SSD eingebaut habe, also auf eine leere Platte. Sonst war es nie nötig. Also auf zur Installation. Ich hatte Mountain Lion jetzt nicht auf einem USB-Stick parat, daher musste ich es aus dem App Store direkt installieren. Apple bietet diese Funktionalität im Startup Manager mit an – einfach mit Apple-ID anmelden, um zu überprüfen, dass man berechtigt ist und dann wird auch schon geladen und anschließend direkt installiert. Dann der erste Bootvorgang. Standard OS X Hintergrundbild, aber der Rest war da. Alles war da! Alles funktionierte. Naja, bis auf ein paar Kleinigkeiten, da die 1 TB Platte ja nicht eingebaut war. Darauf ist mein Hintergrundbild, meine Dropbox, mein Photostream-Ordner, der automatisch gefüllt wird. Dies fehlte jetzt, daher gab es Konflikte. Ich sprang im Dreieck. Geiler Scheiß. Was nun kam, war klar. Runterfahren, HDD raus, meine 1 TB HDD wieder rein und nochmal Mountain Lion installieren, diesmal auf der SSD.
Nun passierte nichts überraschendes mehr. Mountain Lion wurde neu installiert, nach dem Booten fand ich alles so vor, wie ich es erwartet hatte. Alles da, alles drin, alles funktionierte!
Nebenbei hat die Installation zusätzlich ca. 30 GB auf meiner SSD freigeschaufelt, vermutlich Systemaltlasten, die von Update zu Update mitgeschleppt wurden.
Ich war begeistert! Ich hätte nicht gedacht, dass man so einfach ein System “drüber installieren” kann ohne dass man auch nur irgendeinen Hauch von Angst haben muss, dass etwas verloren geht. Ich hatte da wohl noch so ein klassisches Windows-Denken in mir, wo diese Art der Systeminstallation meines Wissens nicht vorgesehen ist.
Ein Vorteil von OS X, wenn das (UNIX-)System abgekapselt vom Rest ist ist.
Achso: Danach konnte ich natürlich problemlos die neuester Version des Trim Enablers aktivieren.
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